Bundesgrenzschutz
Schlauchboot des Schlauchbootbrückengeräts
In der GDV 2701/F Der technische Dienst des Notstandszuges Teil F Das Leichtmetallfähren- und Brückengerät sind alle Informationen samt der Verladepläne für die LKW der Pioniereinheiten zu finden. Eine weitere gute Quelle Soldat und Technik Ausgabe 07/1964.
In den Pioniereinheiten des Bundesgrenzschutz, später in den technischen Einheiten des Bundesgrenzschutz standen für Gewässerübergänge Schlauchbootbrücken zur Verfügung. Die Schlauchbootbrücken bestanden aus:
- Schlauchbooten
- Luftsäcken
- Außenbordmotoren
- Ankerwinden
- Anker
- Tragrahmen für das SD (Standard) Gerät
- SD Gerät
GDV 2701/F Der technische Dienst des Notstandszuges Teil F Das Leichtmetallfähren- und Brückengerät
Schlauchboot S 85 a/I (BGS)
Länge: 8,90 m
Breite:
Schlauchdurchmesser: 0,65 m
Gewicht: ca. 177 kg
Tragfähigkeit bei halber Eintauchtiefe: 4500 kg
Anzahl der Luftkammern: 11
Anzahl der Füllventile: 11
Luftsack 1. Version mit Schottventilen
Luftsack 2. Version
Schlauchbootboden für Schlauchboot des Schlauchbootbrückengeräts
Ankerwinde
Stockanker Version 1
Stockanker Version 2
Motorträger Außenbordmotor (gewöhnlich Yamaha 60 PS)
Tragrahmen für SD (Standard) Gerät
Die Pioniereinheiten und später die Technischen Abteilungen (GSA T) des Bundesgrenzschutz verfügten zunächst über Halbpontons und das so genannte SD Gerät, dieses besteht aus, aus Aluminium geschweißten Trägern, Unterzügen und Fahrbahnplatten, die alle schwimmfähig sind. Das SD Gerät konnte auf die Halbpontons aufgesetzt werden, so waren die Pioniere des Bundesgrenzschutz und später die Beamten in den Technischen Abteilungen in der Lage Fähren zu bauen und zu betreiben als auch Pontonbrücken zu schlagen. Neben den Halbpontons verwendete der Bundesgrenzschutz auch Schlauchboote mit dazugehörigen Tragrahmen um das SD Gerät auf die Schlauchboote aufsetzen zu können. Die gleiche Technik wurde dann später an das Technische Hilfswerk abgegeben und wird dort auch noch bis heute benutzt. (Auf dem Foto ist ein für dieses System entwickelter Fahrstand zu sehen)
Durch die Schwimmfähigkeit vieler der Teile wurde den Beamten bzw. heute noch den THW Helfern die Arbeit erleichtert, so konnten z.B. die Träger auch eingeschwommen und dann montiert werden. Die Fahrbahnplatten selbst können auch miteinander verschraubt werden und als schwimmender Steg verwendet werden.
Beim Bau von Fähren, Übergängen und Arbeitsplattformen war insbesondere auf den Halbpontons sehr großes Geschick der eingesetzten Beamten gefragt, da diese in ca 1,80 Höhe mit den Einzelteilen der Konstruktion auf den Trägern balancierten und diese dann einbauen mußten. Eine Sicherung mittels Absturzsicherung ist nicht möglich, während des Baus und des Betriebs trugen die Beamten nur Feststoffschwimmwesten, die THW Helfer tragen inzwischen Automatikrettungswesten.
Auf folgender Internetseite findet Ihr ein Video zu einer BGS Übung an der Schlei, wo eins der Schlauchboote und ein Tragrahmen beim Zusammenbau für die Übung zu sehen sind:
https://www.beim-alten-bgs.de/BGS-Videos/BGS-Ubung_an_der_Schlei.mp4
In diesem Video ist der Umgang mit den großen Schlauchbooten, zunächst der Bau einer Arbeitsplattform bzw einer Fähre und dann das Einschwimmen der einzelnen Komponenten zu sehen, gut zu erkennen sind auch die für den Bau notwendigen Einzelteile, später ist der Übersetzbetrieb und auch das Sperren von Gewässern zu sehen.
Verbindungselement für Tragrahmen des Schlauchbootbrückengeräts
Verbindungsbolzen für Tragrahmen des Schlauchbootbrückengeräts
Befestigungsriemen für Tragrahmen des SD Geräts
Verriegelungsschlüssel
Stoßriegelhebel
Erklärungen zum SD Gerät
Das SD Gerät besteht aus folgenden Einzelteilen:
- Hauptträger, L 4,80 m, H 0,28 m, B 0,32 m, Gewicht 142 kg
- Stoßriegel
- G gelenkig
- H halb
- N normal
- Fahrbahnplatten in verschiedenen Abmessungen
- L 0,75 m B 1,23 m H 83 mm Gewicht 33 kg
- L 1,04 m B 1,23 m H 83 mm Gewicht 45 kg
- L 1,59 m B 1,23 m H 83 mm Gewicht 67 kg
- Rampenträger 2 verschiedene Versionen
- L 3,25 m, H 0,28 m, B 0,35 m Gewicht 89 kg
- L 4,04 m, H 0,28 m, B 0,35 m Gewicht 114 kg
- Rampenantriebe mit:
- Antriebswinde L 1,35m Gewicht 30 kg
- Spannschloß
- Verbindungswelle lang
- Verbindungswelle kurz
- Rampenkeil L 1,04m, H 0,16 m, B 0,68 m, Gewicht 41 kg
- Rampenbolzen kurz
- Rampenbolzen lang
- Querträger
- Übergangsschiene L 4,9 m B 0,69 m Gewicht 135,5 kg
- Spurbegrenzer / Schrammborde
- Geländerpfosten
- Spezialwerkzeuge:
- Tragehaken für Fahrbahnplatten
- Verriegelungsschlüssel
- Rollenbock
- Querträgerhebel
- Sechskantschlüssel
- Einstellehre für Spannschloß
- Stoßriegelhebel
Folgende Bauarten sind möglich:
- 2 Trägerbauweise ( 2 Haupträger mit eingelegter Fahrbahnplatte)
mit einer Breite von 1,74m
- 3 Trägerbauweise (3 Haupträger mit 2 eingelegten Fahrbahnplatten) mit einer Breite von 3,15m
- 5 Trägerbauweise (5 Haupträger mit 4 eingelegten Fahrbahnplatten) mit einer Breite von 5,95m
- Sonderbauweise (6 Haupträgern und einer eingelegten Fahrbahnplatte, 3 Hauptträger je Seite)
- Schwere Bauweise ( Verwendung nur von 9 Hauptträgern direkt nebeneinander)